LOSLAND Niedersachsen: Bürger beraten die Politik!

[3/23] Modellprojekt legt Veröffentlichung vor – mit Berichten auch aus Ottersberg und Varel

Mit kommunaler Bürgerbeteiligung Zukunft vor Ort gestalten: Das LOSLAND Projekt hat zehn Kommunen in ganz Deutschland dabei unterstützt, Beteiligungsprozesse umzusetzen. Die Kernfrage: Wie gestalten wir eine enkeltaugliche Zukunft? In der Hauptrolle: Zufällig ausgeloste Bürgerinnen und Bürger, die zu einem Bürgerrat zusammenkommen. Menschen wie du und ich, miteinander über Zukunftsfragen debattieren und der Politik dann Handlungsvorschläge unterbreiten. Über eineinhalb Jahre hinweg hat das Modellprojekt LOSLAND Kommunen dabei begleitet, Beteiligungsverfahren zu planen und umzusetzen und in Bürgerräten Ideen für eine enkeltaugliche Zukunft vor Ort zu entwickeln. Jetzt liegen die Ergebnisse und eine Rückschau auf das gesamte Projekt in Form einer Publikation vor.

Download: https://www.LOSLAND.org/die-LOSLAND-publikation/


Die Veröffentlichung bietet mit Reportagen, zahlreichen Interviews, Fotos und Beiträgen von Mitwirkenden tiefe Einblicke in die LOSLAND Prozesse vor Ort. „Die Publikation zeigt das Potenzial von losbasierten Bürgerräten für die demokratische Kultur und das politische System in Deutschland auf“, sagt Rosa Hoppe, Projektleiterin von LOSLAND.

In Niedersachsen waren die Kommunen Varel und Ottersberg am Modellprojekt beteiligt.

Im Flecken Ottersberg ging es um generationsübergreifendes Wohlbefinden. „Jung und Alt in Ottersberg: Wie kann es gelingen, dass sich Kinder, junge Erwachsene und ältere Menschen auch in Zukunft in Ottersberg wohlfühlen?“, so lautete die Fragestellung. Auch Kinder einer 4. Klasse berieten sich in einer Zukunftswerkstatt dazu. Bürgermeister Tim Willy Weber: „In der Kommune kann man Selbstwirksamkeit am ehesten beobachten. Das macht die kommunale Ebene für das demokratische Erleben von Menschen so wichtig.“

Mehr:https://losland.org/kommune/flecken-ottersberg/


Im friesischen Varel beschäftigte sich der Bürgerrat mit der Zukunft der Veranstaltungsräume in der Stadt. Er blickte insbesondere auf das leerstehendeTivoli-Gebäude im Ort. In Varel bestand neben der losbasierten Beteiligung im Zukunftsrat und einer öffentlichen Beteiligung über das Zukunftsforum die Möglichkeit, die Vorschläge online zu kommentieren und zu unterstützen. Bürgermeister Gerd-Christian Wagner: „Wenn wir alte Mechanismen aufbrechen wollen, müssen wir mehr Demokratie wagen.“

Mehr:https://losland.org/kommune/varel/

Hinter dem Ansatz der „Enkeltauglichkeit“ steht die These, dass das bestehende politische System Ergänzungen braucht, um den Wandel hin zu einer nachhaltigeren Gesellschaft zu ermöglichen. Wie können wir jetzt Bedingungen schaffen, so dass auch die Kinder und Kindeskinder dieser Welt ihr gutes Leben selbst gestalten können? Zum Thema „Enkeltauglichkeit“ enthält die Veröffentlichung ein Interview mit dem LOSLAND-Team.


LOSLAND ist ein Projekt des Fachverbandes Mehr Demokratie e.V. und des Institute for Advanced Sustainability Studies e.V. (IASS), das sich zwischenzeitlich in Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (RIFS) umbenannte. Gefördert wurde es durch die Bundeszentrale für politische Bildung. Mehr Demokratie arbeitet an einem Demokratie-Update mit den Schwerpunkten direkte Demokratie, Bürgerbeteiligung, bürgerfreundliches Wahlrecht und staatliche Transparenz. Das RIFS hat das Ziel, Entwicklungspfade für die globale Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft aufzuzeigen.

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HINWEIS: Fotos mit Bezug zu einzelnen LOSLAND-Kommunen auf Nachfrage!