Am 29. Juni 2022 wurden die Ergebnisse des ersten Ottersberger Bürgerrats öffentlich vorgestellt. Jetzt folgt bald der zweite
Wie kann eine „Innenraumverdichtung mit Augenmaß und Fantasie“ im Neubaugebiet Bodderweg ausschauen? Das fragt die Gemeinde Ottersberg in die Runde. Ein Bürgerrat mit 230 nach dem Zufallsprinzip ausgelosten Bürgerinnen und Bürgern soll Handlungsempfehlungen erarbeiten. Sie tagen an zwei Tagen Mitte September. Bemerkenswert ist: Die Handlungsempfehlungen sollen die Bauleitplanung betreffen – die für die direkte Demokratie in Niedersachsen tabu ist. Normalerweise lassen sich Politikerinnen und Politiker bei diesen Themen nicht gerne dreinreden. Ottersberg will durch den Bürgerrat ein Zeichen für partizipative Demokratie setzen. Es ist bereits der zweite Bürgerrat dort: Ottersberg war LOSLAND-Kommune. Bürgermeister des 13.000-Einwohner-Fleckens ist der langjährige Mehr-Demokratie-Mitstreiter Tim Weber.
Die Stadt Göttingen klettert derweil auf die Meta-Ebene: Sie will mittels Bürgerbeteiligung herausfinden, wie künftig die Bürgerbeteiligung ausschauen sollte. 36 zufällig ausgeloste Personen sollen sich an drei Samstagen im August und September treffen, um Ideen zu besprechen. Das Format, das einem Bürgerrat ähnelt, nennen die Göttingerinnen und Göttinger Zukunftsforum. Es bereits das zweite seiner Art. Das erste erarbeitete vor anderthalb Jahren Vorschläge für die Umgestaltung der Hauptverkehrsstraßen der Uni-Stadt. Schwer tat sich die Stadt vor ein paar Wochen mit einem doppelten Bürgerentscheid zum Thema Radpolitik.